Ursachen einer Dranginkontinenz
Die Blase kann Urin nicht mehr ausreichend speichern. Eine geringe Blasenfüllung löst fälschlicherweise das Signal "volle Blase" aus. Die Folge ist ein kaum unterdrückbarer Harndrang (Urgency), der zu unkontrolliertem Urinabgang führen kann. Die Blase wird in diesen Fällen als überaktiv (overactive bladder, OAB) bezeichnet. Als Ursache können Nervenschäden oder-reizungen, neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, M. Parkinson, eine Alzheimererkrankung, ein nicht ausreichend behandelter Diabetes mellitus oder ständige Reizungen der Blase durch Blasensteine, Harnwegsinfekte oder Tumore in Frage kommen. Psychosomatische Faktoren scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen.
Therapiemöglichkeiten
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nichtmedikamentös
Führen eines Toiletten - und Trinkprotokolls, darin wird, für 2-3 Tage notiert, wie stark der Harndrang war, wie häufig der der Betroffen Wasser läßt, die Trinkmenge und ob es zum unwillkürlichen Urinabgang kam. Damit kann ein Verhaltenstraining eingeleitet werden, welches das Erlernen einer regelmäßigen Blasenentleerung und eine Kontrolle des Trinkverhaltens umfasst. Ein Beckenbodentraining kann nicht nur zur Stärkung des Beckenbodens sinnvoll sein, sondern auch zum Erlernen, die Harndrangepisoden zu beherrschen.
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medikamentös
Die verwendeten Medikamente sollen die Häufigkeit der ungewollten Harnverluste und den imperativen Harndrang reduzieren. Hierzu werden Spasmolytika (Anticholinergika) eingesetzt. Diese beruhigen die Blasenmuskulatur und erhöhten das Fassungsvermögen der Blase. In manchen Fällen bringt weder ein Verhaltenstraining noch eine medikamentöse Therapie eine Besserung der Harndrangsymptomatik und der Dranginkontienz, für solche Patienten kann eine Botox®-Behandlung sinnvoll sein.
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operativ
Nervenstimulation (sakrale Neurmodulation)